Endodontie - wenn es an die Wurzel geht.


Sicher haben Sie das Wort Endodontie schon mal gehört oder gelesen. Spätestens dann, wenn es um eine Wurzelkanalbehandlung ging. Genau damit beschäftigt sich die Endodontie – übersetzt bedeutet Endodontie übrigens so viel wie „die Lehre vom Inneren des Zahnes“.

Das Innere des Zahns, das sich unter der Zahnhartsubstanz, dem Schmelzmantel und dem Dentin befindet, wird als Pulpa bezeichnet. Die Pulpa setzt sich aus Blutgefäßen, Nervenfasern und Bindegewebe zusammen und reicht von der Zahnkrone bis zur Wurzelspitze. Hier steht sie mit dem wurzelumgebenden Gewebe in Verbindung. Während der Zahnentwicklung übernimmt die Pulpa wichtige Funktionen. Ist der Zahn aber erst einmal ausgereift, kann er auch ohne Pulpa bestehen – etwa dann, wenn die Pulpa entzündet oder durch Bakterien infiziert ist und entfernt werden muss. Dies geschieht im Rahmen einer endodontischen Wurzelkanalbehandlung. Und genau darauf haben wir uns spezialisiert. So können wir Ihnen auf dem Stand der Wissenschaft und mit neuen Techniken auf sanfte und zugleich effektive Weise helfen. Und sogar solche Zähne erhalten, die vor einigen Jahren noch als „nicht erhaltungswürdig“ eingestuft worden wären. Selbst unter schwierigen Voraussetzungen und vor allem mit einer guten Langzeitprognose.

1: Zahnschmelz
2: Dentin
3: Pulpa
4: Wurzelkanal
5: Knochen
6: Wurzelspitze

Das OP-Mikroskop - die beste Voraussetzung.


Nur das, was wir vollumfänglich sehen, können wir auch erfolgreich behandeln. Also arbeiten wir unter dem OP-Mikroskop. Damit können wir Ihr Wurzelkanalsystem sowohl stark vergrößert darstellen als auch optimal ausleuchten. So schaffen wir wirklich die besten Voraussetzungen für die erfolgreiche und optimale Versorgung Ihres Zahnes.

Digitale Volumentomografie - Diagnostik in 3D.


Die Endodontie erfordert eine sehr hohe Auflösung in der Darstellung der feinen anatomischen Strukturen. Darum setzen wir die digitale Volumentomografie (DVT) ein. Mit dieser dreidimensionalen Röntgendiagnostik können die Mund-, Kiefer- und Gesichtsregion in einzelnen Schichten dargestellt werden, wodurch mehr Informationen als bei einer konventionellen zweidimensionalen Röntgenaufnahme zur Verfügung stehen – wodurch eine genauere Diagnostik möglich ist.

Die Strahlenbelastung ist hier geringer als bei einer Computertomografie (CT). Endodontische Indikationen für den Einsatz der digitalen Volumentomografie gibt es zahlreiche.

Dazu gehören unter anderem die Abklärung von entzündlichen Veränderungen des Kieferknochens, die Beurteilung der Wurzelkanalanatomie, die genaue Lagebestimmung von Fremdkörpern im Wurzelkanal und der Wurzelspitzen im Rahmen der endodontischen Chirurgie, die Darstellung von Wurzelresorptionen und -perforationen sowie die Abklärung von Kiefer- und Zahnfrakturen.

Zweidimensional


Deutliche Entzündung im Bereich der vorderen (mesialen) Wurzel.

Dreidimensional


Dieser Ausschnitt aus dem DVT zeigt Schichten aller drei Ebenen des entsprechenden Zahnes. Es ist eine zusätzliche Wurzel (mit Pfeil markiert) erkennbar. Das ist auf dem zweidimensionalen Röntgenbild nicht erkennbar.

Die Wurzelkanalbehandlung - heilen und erhalten.


Wann ist eine endodontische Behandlung nötig?

Wenn die Pulpa entzündet oder sogar bereits abgestorben ist, sollte sie unbedingt entfernt sowie alle Wurzelkanäle danach gründlich behandelt werden. Bleiben solche Entzündungen und Infektionen, die meist durch traumatische oder bakterielle Einflüsse entstehen, unbehandelt, können starke Schmerzen oder sogar Fistel- und Abszessbildungen entstehen.

Was geschieht im Rahmen dieser Behandlung?

Wichtig ist, die entzündete oder abgestorbene Pulpa zu entfernen und alle Kanäle gründlich zu reinigen, zu desinfizieren und vollumfänglich zu verschließen. Dies sollte mit aller Sorgfalt in Präzisionsarbeit geschehen, da nur so ein nachhaltiger Erhalt des Zahnes gewährleistet ist.

Zunächst kommen elektronische Längenmessgeräte und digitale Röntgenbilder zum Einsatz, um Länge und Krümmung der Kanäle bestimmen und sicher beurteilen zu können. Danach sorgen hochflexible Nickel-Titan-Feilen für eine gründliche Formgebung und Aufbereitung auch gekrümmter Kanäle. Ultraschallunterstützte Spülungen mit desinfizierenden Lösungen vervollständigen den Reinigungsprozess der Wurzelkanäle. Verschlossen wird das Wurzelkanalsystem schließlich über die gesamte Länge mit einem verdichtenden Füllmaterial.

Zustand nach begonnener Wurzelkanalbehandlung, die Wurzelkanäle sind gereinigt und ausgeformt

Wurzelkanalsystem verschlossen mit Wurzelkanalfüllmaterial, die Zahnkrone ist mit einer provisorischen Füllung versorgt

Zahn nach erfolgreicher Wurzelkanalfüllung, prothetischer Versorgung und ausgeheiltem/regeneriertem Knochen

Endodontische Revision - eine neue Chance.


Eine präzise, sorgfältig durchgeführte Wurzelbehandlung sorgt im besten Fall für den lebenslangen Erhalt eines Zahnes. Dennoch – so weit wie heute war die Zahnmedizin nicht immer. Darum kann ein vor Längerem wurzelbehandelter Zahn auch mal wieder Probleme bereiten. Und das sogar Jahre nach der Behandlung.

Ursachen dafür können zum Beispiel unsachgemäße Reinigung und Obturation (Verschluss) der Kanäle sein. Auch die Kontamination der alten Wurzelfüllung mit Bakterien durch eine kariöse Läsion oder eine unzureichende Restauration des Zahnes machen eine dauerhafte Ausheilung unter Umständen unmöglich.

Die gute Nachricht.

Selbst in diesem Fall ist noch nicht alles verloren. Denn mithilfe der modernen Endodontie lässt sich eine alte Wurzelfüllung entfernen und erneuern, was den Erhalt des Zahnes ermöglicht. Überdies können wir heute mit unseren Mikroskopen nach zusätzlichen Wurzelkanälen suchen oder mit Hilfe von Ultraschall verkalkte Kanäle freilegen.

Auch bei der endodontischen Revision stehen am Ende natürlich die sorgfältige Reinigung und Aufbereitung auf dem Programm, ehe das Wurzelkanalsystem erneut verschlossen wird.

Prä OP

Zustand vor Revision:
deutlicher Knochenabbau als Folge einer Entzündung

Post OP

Nach Revision:
Regeneration des Knochens

Dentale Traumatologie - damit alles wieder gut ist.


Auch die gesunden und intakten Zähne von Kindern und Jugendlichen können durch äußere Einflüsse wie Spiel- und Sportunfälle Schaden nehmen. Dabei kann es zu Verletzungen von Zahnkrone und -wurzel sowie zur Lockerung des Zahnhalteapparates bis hin zum Komplettverlust eines Zahnes kommen. Hier ist schnelle Hilfe wichtig, denn mit endodontischen Maßnahmen lassen sich Zähne häufig erhalten. Auch und gerade dann, wenn die Pulpa aufgrund einer Fraktur des Zahnes freiliegt. Hier überdecken wir die exponierte Stelle mit einem Medikament und rekonstruieren die Zahnkrone mit einem haftenden, zahnfarbenen Aufbau. So bewahren wir die Vitalität und damit die Versorgung des Zahnes.

Ist der gesamte Zahnhalteapparat von einer Verletzung betroffen, lassen sich gelockerte Zähne durch Schienung festigen. Und sogar der Komplettverlust eines Zahnes kann durch eine Replantation, also das Zurücksetzen des Zahnes in sein Zahnfach, verhindert werden.

Wichtig

Bei alledem spielt die Zeit eine große Rolle. Darum sollte ein ausgeschlagener Zahn unmittelbar nach dem Unfall in das Zahnfach zurückgesteckt oder bis zur Behandlung in Milch, Kochsalzlösung oder einer sogenannten Zahnrettungsbox aufbewahrt werden.

Endodontische Mikrochirurgie - ein echtes Plus.


Manchmal reicht eine konventionelle Wurzelbehandlung allein nicht aus, um eine Entzündung im Knochen im Bereich der Wurzelspitze auszuheilen. Hier helfen wir mit einer chirurgischen Maßnahme, der sogenannten Wurzelspitzenresektion. Dabei wird durch den Knochen ein Zugang zur Wurzelspitze geschaffen, um das infizierte Gewebe zu entfernen. Mithilfe des Mikroskops lässt sich die Wurzel gleichzeitig untersuchen und die äußerste Spitze entfernen. Eine kleine Füllung verschließt den Wurzelkanal schließlich gegen das Eindringen von Bakterien. In den kommenden Wochen und Monaten kann sich der Knochen dann regenerieren.

Zahnerhalt - gibt es Alternativen?


Ein erfolgreich wurzelbehandelter Zahn wird Sie im besten Fall ein Leben lang weiter begleiten. Dennoch gibt es wie so oft in der Medizin keine hundertprozentige Erfolgsgarantie. Wenn die Pulpa eines Zahnes erkrankt oder abgestorben ist, gibt es zur Endodontie nur eine Alternative: die Entfernung des betroffenen Zahnes. Hier sollte die entstandene Lücke jedoch unbedingt geschlossen werden, da nur so die volle Kaufunktion gewahrt bleibt und ein Nachrücken der benachbarten Zähne vermieden wird. Möglich ist dies durch ein Implantat, eine Brücke oder einen herausnehmbaren Zahnersatz inklusive weiterer zahnärztlicher Maßnahmen. Dies kann mitunter sehr kostenintensiv werden – ein weiterer Grund, warum wir so sehr für den Zahnerhalt plädieren.

Darum lautet selbst im Fall der heute hervorragenden Alternativen unser Credo: Nichts ist so gut und wertvoll wie der eigene natürliche Zahn.

Auf der Bestenliste


Dass sich die Qualität unserer Arbeit auch darin spiegelt, dass unsere Praxis seit 2011 in der sogenannten Top-Ärzteliste des Nachrichtenmagazins FOCUS gelistet wird, motiviert uns sehr.

Gut zu wissen.

Bei Ihrem ersten Termin bei uns geht es um die Diagnose und Beurteilung Ihrer Beschwerden. Dazu beraten wir Sie und zeigen Ihnen alle Behandlungsmöglichkeiten sowie die Prognose auf. In den darauffolgenden ein bis zwei Sitzungen führen wir die endodontische Behandlung Ihres Zahnes durch, die wir mit einer Aufbaufüllung oder dem dauerhaften Verschluss des Zahnes mit Composite abschließen. Die Weiterversorgung und endgültige Restauration übernimmt dann wieder Ihr Hauszahnarzt.

zu den Kosten

Was wir für Sie tun, entspricht immer den neuesten Techniken und dem Stand der Wissenschaft. Dazu bilden wir uns ständig weiter und stellen einen hohen personellen und materiellen Aufwand. Dazu kommt, dass wir uns für Sie und Ihre ganz auf Sie zugeschnittene Behandlung jede Menge Zeit nehmen – viel mehr, als dies bei einer „normalen“ Wurzelbehandlung der Fall wäre. Aus diesem Grund erstellen wir für Sie einen individuellen Kostenvoranschlag, der auf der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) basiert.